COLETTE ET JUSTIN: Der Debütfilm von Alain Kassanda beginnt als ein Prozess der Selbsterkundung: Wie gut kennt er eigentlich seine Großeltern? Wie wahr sind seine Vorstellungen über sein Geburtsland DR Kongo, dessen nationale Identität zum Teil von den belgischen Kolonisatoren geprägt wurde? Wie viel weiß er über sich selbst? Schließlich bringt er seine Großeltern COLETTE UND JUSTIN dazu, über ihr Leben nachzudenken, von ihrer Jugend bis zu ihrer ersten Begegnung mit einer komplexen politischen Periode nach der Unabhängigkeit zu erzählen, in der sein Großvater Justin eine nicht unbedeutende Rolle spielte. Alain Kassanda reist durch die Zeit und seine eigene Vergangenheit und bringt den postkolonialen Kongo an die Oberfläche. Die tiefen Spuren, die der Kolonialismus hinterlassen hat, sind dabei allgegenwärtig.
COCONUT HEAD GENERATION führt uns an die Universität von Ibadan, wo sich unter den Student:innen im Südwesten Nigerias leidenschaftliche Debatten entwickeln. In Diskussionen über Machtungleichgewichte, ethnische Zugehörigkeit, Feminismus und Geschlecht trotzen diese jungen Menschen den Klischees von Faulheit und Apathie. Durch Kassandas beobachtende Kamera werden wir Zeug:innen ihres unerschütterlichen Engagements für Bildung, Aktivismus und Kunst. Dieser Film regt zum Nachdenken an und zeigt die politisch und moralisch engagierte Jugend, die gesellschaftliche Normen in Frage stellt und zu Veränderungen anregt.