DAYS OF CANNIBALISM

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Von einem Hotel im chinesischen Canton, wo afrikanische Händler Waren einkaufen, bis in die Berge Lesothos, in denen chinesische Unternehmer Geschäfte machen, reichen die ökonomischen Beziehungen, die Teboho Edkins vor der atemberaubenden Kulisse der Berge Lesothos beschreibt. Dort, in der Region von Thaba Tseka treffen zwei Kulturen aufeinander, ohne sich wirklich anzunähern. Ist es vorstellbar, dass sie sich im Kontakt zueinander verändern? Ist die globalisierte Ökonomie vielleicht sogar positiv für die traditionellen Viehzüchter aus den Bergen Lesothos, deren Lebensgrundlage und Wohlstand von der Größe ihrer Rinderherden abhängen? Teboho Edkins Doku-Western erinnert eher an die Metapher „Der Mensch ist des Menschen Wolf“. Denn er enthüllt eine Art ökonomischen „Kannibalismus“ in den Beziehungen zwischen Afrika und China.

DAYS OF CANNIBALISM Regie: Teboho Edkins, DCP, OF m. engl. UT, 78 min

Gast

Teboho Edkins wurde 1980 im US-amerikanischen Tennessee geboren und wuchs in Lesotho und Südafrika auf. Heute lebt er in Kapstadt und Berlin. Er studierte Fotografie und Bildende Kunst an der Michaelis School of Fine Art in Kapstadt sowie Film an der Schule für zeitgenössische Kunst Le Fresnoy in Tourcoing, Frankreich. Anschließend machte er einen Abschluss in Filmregie an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB). Seine Filme liefen auf mehr als 500 Festivals (u. a. in Berlin und Rotterdam) und wurden auch in Einzel- oder Gruppenausstellungen gezeigt, u. a. im Centre Pompidou, in der Tate Modern, im Museum of Modern Art in New York und im Berliner Haus der Kulturen der Welt. Sein Film SHEPHERDS gewann den ersten Preis beim Kurzfilmfestival Oberhausen 2020. Für DAYS OF CANNIBALISM erhielt Teboho Edkins beim El Gouna Film Festival 2020 in Ägypten den Hauptpreis für den besten Dokumentarfilm. Neben diesem Film stellt er in Köln auch seinen jüngsten Kurzfilm THE ORPHANAGE über ein buddhistisches Waisenhaus in Lesotho vor.