ZINDER

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Kara-Kara wurde einst als Dorf für Leprakranke erbaut und ist heute ein Sammelbecken für die Ausgegrenzten und Randgruppen der Stadt Zinder. Bekannt ist es für seine gewalttätigen, „Palais“ genannten Jugendgangs. Diese Jugendlichen sind nirgends gemeldet, stammen zu einem großen Teil von leprakranken Eltern ab und haben keinen Zugang zum Bildungssystem. Die aus Zinder stammende nigerianische Regisseurin Aïcha Macky erzählt von diesem Bandenphänomen anhand der Geschichten und Narben einer Jugendgang  aus Kara-Kara. Sinia Boy, Bawo und Ramses enthüllen ihre Vergangenheit und Gegenwart und werfen einen Blick in die Zukunft. Über eine intime Annäherung an ihren Alltag verleiht Aïcha Macky den Jugendlichen Gesicht und Stimme. ZINDER, der zweite abendfüllende Dokumentarfilm der Regisseurin, ist eine Allegorie auf den Reichtum des Niger: seine Jugend.

In Kooperation mit der DW Akademie und „Freunde des Wallraf-Richartz-Museum und des Museum Ludwig“  (www.museumsfreunde-koeln.de) 

ZINDER Regie: Aїcha Macky, DCP, OF m. engl. UT, 82 min.

Gast

Aїcha Macky ist 1982 in Zinder/Niger geboren. Nach dem Soziologiestudium wandte sie sich dem Dokumentarfilm zu und absolvierte einen Master in Dokumentation und Film an der Universität in St. Louis, Senegal. 2016 gewann sie mit ihrem ersten Film L’ARBRE SANS FRUIT weltweit viele Preise. Bald darauf gründete sie ihre eigene Produktionsfirma: Tabous Production in Niamey.

Neben Preisen und Stipendien betreut sie Programme für mobiles Kino und begleitet Jugendliche dabei, mithilfe eigener Kurzfilme Debatten anzuregen, die sich mit den

zahlreichen Konflikten an den Grenzen Nigers beschäftigen. Diese Filme erzählen von der Widerstandskraft der Gemeinschaft und gewalttätigem Extremismus.

Sie ist Teilnehmerin des Programms „Sahélien·ne·s 2040“, ein französisches Entwicklungsprogramm, das 25 Akteur*innen des Wandels dabei unterstützt ihre Sahelstory und ihre Visionen für eine andere und hoffnungsvolle Zukunft 2040 zu erzählen. (Quelle: Andana Films)